D R U A N T I A'S   W H I P P E T S

                                                                       FCI / VDH / DWZRV /Mitglied

 

Whippet Standart

FCI-Standard Nr. 162 14.04.2008 / D

Übersetzung

Frau Helma Quaritsch-Fricke, Herr Dr. Weidmann. Ergänzungen vom 14. 5. 2007 übersetzt / bearbeitet von Uwe Fischer.

Ursprung Grossbritannien

Patronat F.C.I.

Datum der Publikation des gültigen Original-Standards 06.03.2007

Verwendung: Rennhund

Klassifikation: FCI Gruppe 10, Windhunde Sektion 3 Kurzhaarige Windhunde. Ohne Arbeitsprüfung.

Allgemeines Erscheinungsbild:

Ausgewogene Kombination von Muskelkraft und Stärke mit Eleganz und Grazie der Umrisslinien. Für Geschwindigkeit und Leistung gebaut. Jede Form der Übertreibung muss vermieden werden.

Verhalten/Charakter (Wesen)

Ein idealer Begleiter. In hohem Masse anpassungsfähig in häuslicher und sportlicher Umgebung. Freundlich, anhänglich, ausgeglichen.

Kopf : Von der Seite gesehen ist der Kopf langgestreckt, elegant, fein, jedoch ausreichend kräftig. Von oben gesehen bildet er einen sehr langgestreckten Keil, wobei der Schädel den breitesten Teil ausmacht, der sich dann bis zu der vom Nasenschwamm gebildeten Spitze hin verjüngt.

Oberkopf /Schädel: Lang und trocken, flacher Oberkopf, zum Fang hin sich verjüngend, ziemlich breit zwischen den Augen.

Stop: leicht 

Nase: Schwarz. Bei blauen Hunden ein bläulicher Farbton, bei leberfarbigen eine leberfarbige Nase. Bei isabell- bzw. cremefarbenen, sowie anderen ausgedünnten Farben jede passende Farbe, ausgenommen rosa. Nur bei weissen Hunden oder bei Schecken ist eine Schmetterlingsnase erlaubt, jedoch niemals ein völlig unpigmentierter Nasenschwamm.

Kiefer/Zähne: Kräftige, starke, klar gezeichnete Kiefer mit einem perfekten, regelmässigen und vollständigen Scherengebiss, d.h. dass die oberen Schneidezähne die unteren Schneidezähne eng übergreifen und rechtwinklig zu den Kiefern stehen.

Augen: Oval, strahlend, sehr aufmerksamer Ausdruck.

Ohren: Rosenförmig, klein, feinledrig.

Hals: Lang, muskulös, elegant gebogen.

Körper: Obere Linie, Anmutiger Bogen im Bereich der Lendenpartie, aber nicht bucklig.

Rücken: Breit, gut bemuskelt, kernig, eher lang.

Lenden: Erweckt den Eindruck von Stärke und Kraft.

Brust: Sehr tief mit viel Platz für das Herz; Vorbrust zwischen den Läufen tief und gut abgezeichnet. Rippen gut gewölbt, am Rückenansatz gut bemuskelt. Bauch deutlich aufgezogen.

Rute; Keine Befederung. Lang, sich verjüngend. In der Aktion in feiner Aufwärtsbiegung, aber nicht über den Rücken erhoben.

Gliedmassen Vorderhand: Vorderläufe zwischen Ellenbogen und Pfoten gerade und senkrecht; Front nicht zu breit.

Schulter: Schräg und muskulös; Schulterblätter bis zur Wirbelsäule reichend, wo sie sich deutlich abzeichnen.

Ellbogen: Gut unter den Rumpf gestellt.

Vordermittelfuss: Stark, leicht federnd.

Hinterhand: Stark. Der Hund vermag im Stand viel Boden zu decken und grosse Schubkraft zu zeigen.

Oberschenkel: Breit

Knie: Gut gewinkelt.

Unterschenkel: Gut entwickelt.

Sprunggelenk: Tief gestellt.

Pfoten: Sehr klar umrissen; Zehen gut voneinander abgesetzt, gut aufgeknöchelt; dicke und starke Ballen.

Gangwerk: Perfekte freie Bewegung, dabei von der Seite betrachtet mit weitausgreifenden leichtfüßigen Schritten, wobei die obere Linie beibehalten wird. Die Vorderläufe sollten niedrig über dem Boden nach vorne geworfen werden; die Hinterläufe sollen gut unter den Körper vorgreifen um starken und kraftvollen Schub zu bewirken. Bewegung insgesamt weder gestelzt, hochsteppend, kurztrittig oder trippelnd. Parallel im Kommen und Gehen.

Haarkleid, Haar: Fein, kurz, anliegend.

Farbe: Jede Farbe oder Farbmischung.

Größe: Schulterhöhe: Rüden: 47 - 51 cm, Hündinnen: 44 - 47 cm.

Fehler: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

Ausschließende Fehler: Aggressiv oder übermäßig ängstlich Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.

N.B Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.

 

Kupieren der Daumenkrallen JA oder NEIN?

Ab und an werde ich gefragt, warum die von mir gezüchteten Hunde ihre Daumenkrallen noch haben. Bei vielen anderen Whippets wären diese Krallen doch entfernt…

Darauf gibt es verschiedene Antworten.

Recht

Eigentlich erübrigt sich diese Frage, weil in vielen Ländern Europas das Kupieren bei Hunden rechtlich grundsätzlich verboten ist und zwar in Deutschland seit 1987 (Ohren) und seit 1998 (Schwanz, Daumenkrallen), in der Schweiz seit 1997 und in Österreich seit 2000.

Unter dieses „Kupierverbot“ fällt bei Hunden das operative Entfernen einiger Schwanzwirbel, die Verkleinerung von Ohren und das Entfernen von Daumenkrallen und Stimmbändern.

Nach § 6 Absatz 1 des deutschen Tierschutzgesetzes ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen eines Wirbeltieres verboten. Ausnahmen sind nur nach tierärztlicher Indikation gestattet, wenn etwa der Hundeschwanz verletzt ist oder ein Tumor an ihm wächst. Außerdem sind jagdlich zu führende Hunde ausgenommen, wenn das Kupieren für die vorgesehene Nutzung des Tieres unerlässlich ist und keine tierärztlichen Bedenken entgegenstehen.

Rein rechtlich ist damit das Entfernen der Daumenkrallen beim Whippet ohne medizinischen Grund in Deutschland nicht erlaubt.

Ethik

Unabhängig davon, dass das Entfernen der Daumenkrallen aus Tierschutzgründen nicht zulässig ist, bin ich der Meinung, dass dies auch aus ethischen Gründen nicht statthaft ist. Whippets haben nun Mal wie alle anderen Hunderassen auch Daumenkrallen und „Mutter Natur“ hat die Hunde nicht umsonst damit ausgestattet. Diese Krallen dienen u. a. zum Festhalten von Gegenständen wie etwa Kauknochen und unterstützen den Hund beim Richtungswechsel, beispielsweise beim Rennen von engen Kurven. Meine Whippets haben sich bisher weder beim Toben über „Stock und Stein“, noch beim Coursing oder Bahntraining an ihren Daumen verletzt

Medizin

Auch aus medizinischer Hinsicht lehne ich die Entfernung der Daumenkralle aus „ästhetischen Gründen“ ab. Denn wenn man es genau nimmt, wird nicht nur die blosse Kralle entfernt, sondern das komplette Daumengelenk wird amputiert!Wenn es der Züchter selber macht, wird in den ersten drei Lebenstagen des Welpen die Daumenkralle mittels einer Schere einfach weggeschnitten und zwar ohne Betäubung. Da die Knochen noch sehr weich sind, ist es an sich eine einfache Sache. Doch wie sauber letztlich gearbeitet wurde, wird erst ersichtlich, wenn der Welpe erwachsen ist und man teils die Stummel unter der Haut ertasten kann. Der Daumenzeh besteht nämlich aus nach innen und außen gerichteten Rotationsmuskeln, Beuger und Strecker und feinen Nervenzellen, die den Fuß und die Zehen versorgen, die durch die Amputation verletzt werden… Der Tierarzt arbeitet dagegen mit einer Narkose und sicherlich fachgerecht. Doch dabei ist der Welpe in seinem zarten Alter schon einem Narkosemittel und viel Stress ausgesetzt, auch die Mutterhündin hat enormen Stress dabei, egal auf welche Art die Entfernung vorgenommen wird.

 

Zukunft

Bei meinem ersten Whippet-Wurf als unerfahrener „Neu-Züchter“, der noch in der Schweiz gefallen ist, habe ich mich mit einem „unguten Gefühl“ der herrschenden Meinung angeschlossen („Das macht man halt so – das ist so üblich“) und die Daumenkrallen entfernen lassen.

Seit meinem zweiten Wurf bleiben aber die Daumenkrallen dran! Keine Amputation, keine Verstümmelung aus fragwürdigen ästhetischen bzw. modischen Gründen!

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass bei regelmässiger Krallenpflege das Verletzungsrisiko an der Daumenkralle gegen Null geht. Auch kann man die Daumenkralle beim Rennen auf der Bahn oder beim Coursing mit einer elastischen Binde etwas am Bein fixieren. Dann kann wirklich gar nichts mehr an dieser Kralle passieren.

FAZIT: Bei den Druantia´s Whippets bleiben alle Krallen dran!

Daniela Zingg-Bucher
Kleinsteinhausen, Oktober 2010